Nicht ob, sondern wie!

Zunächst einmal vielen Dank für die zahlreichen Reaktionen auf meinen kleinen Beitrag von gestern, die mich über die verschiedenen Kanäle erreicht haben. Dazu vielleicht noch ein kleiner Hinweis in eigener Sache: Ihr könnt eure Kommentare auch gerne hier bei mir unter den Beiträgen hinterlassen, sicher interessiert eure Meinung außer mir auch noch andere. Grundtenor der Reaktionen war überwiegend dieser: „Erzählen könnt ihr mir ja viel, aber was tut ihr denn wirklich in Sachen Hilfe für andere?“ Nun, nicht immer hängen wir Schützen alles an die berühmte große Glocke. Diese Gelegenheit allerdings ist so günstig, dass ich sie nicht ungenützt verstreichen lassen will. Ich möchte euch daher ein Charity – Projekt vorstellen, welches unser Schützenbruder Les Watkins ins Leben gerufen hat. Und welches wir anderen natürlich liebend gern und nach Kräften unterstützen.

Les Watkins
Leslie „Les“ Watkins, Fahnenleutnant d.R.

Wer kennt ihn nicht, den Walisischen Haudegen Les Watkins? Seine stets altruistische Grundeinstellung und sein überaus freundliches Wesen macht ihn nicht nur bei Schützen sehr beliebt. Und ein Abenteurer ist er auch, denn das letzte Jahr verbrachte er im 20 Flugstunden entfernten Perth, Australien. Aber nicht etwa, um dort seinen wohlverdienten Ruhestand zu genießen, sondern um seiner Schwester zur Hand zu gehen, die plötzlich erkrankte. Pünktlich zum Schützenfest ist er jedoch wieder zurück in seiner alten/neuen Heimat. Natürlich hatte er eine Menge zu erzählen, Aber es waren beleibe nicht nur schöne Reiseerinnerungen, die Les aus Australien und aus Wales mitbrachte.

ellis2Lasst mich euch jemanden vorstellen. Der sympathisch lächelnde junge Mann auf dem linken Foto ist Ellis, auf dem Arm seiner Mama. Ellis ist Les‘ Großneffe. Und dieser tapfere kleine Junge hat in seinem kurzen Leben schon mehr durchgemacht, als ich selbst vermutlich ertragen könnte. Ellis weiß, dass er sterben wird. Und zwar nicht irgendwann als alter Mann, sondern bald. Vermutlich sogar ziemlich bald. Geboren im Dezember 2007, wurden bei ihm im Alter von 11 Monaten gleich zwei unterschiedliche Krebsarten festgestellt: Prostata- und Blasenkrebs. Schon für einen erwachsenen Menschen eine vernichtende Diagnose. Im Juni 2008 entschieden sich Ellis‘ Eltern für eine Chemotherapie, die dem kleinen vielleicht das Leben retten könnte. Unglücklicherweise schlug diese jedoch nicht so an, wie es gewünscht war, und so musste Ellis zwei weitere große Operationen über sich ergehen lassen, um den Krebs in den Griff zu bekommen. Bei diesen Operationen wurden dem Kleinen seine komplette Prostata sowie große Teile seiner Blase entfernt. Er konnte zwar seine Blasenfunktionen nun nicht mehr kontrollieren, aber er lebte. Ein kleiner Preis also. Und die Geschichte könnte hier relativ glimpflich zuende sein.

Ist sie aber nicht, denn schon kurze Zeit später schlug das Schicksal erneut gnadenlos zu. Nach der überstandenen Krebserkrankung stellten die Ärzte eine weitere Erkrankung fest: Ellis leidet an Neurofibromatose, auch Morbus Recklinghausen (nach Friedrich Daniel von Recklinghausen) genannt. Bei dieser Krankheit, die in unterschiedlichen Schweregraden verlaufen kann, bilden sich sogenannte plexiforme Neurofibrome. Vereinfacht gesagt sind dies Tumore, deren Wachstum sich nicht aufhalten lässt. Das heimtücksiche an dieser Krankheit, für die es bislang keine Heilung gibt, ist die Tatsache, dass ihr Verlauf nur schwer vorhersagbar ist. Und auch hier hatte Ellis nicht sonderlich viel Glück, denn die Tumore begannen ziemlich bald, auf  lebenswichtige Organe zu drücken. Herz, Lunge, Nieren, Wirbelsäule – alles in Ellis‘ Körper wurde zusehends mehr geschädigt.

Ellis nach der OP

Vor zwei Jahren dann konnte er von einem auf den anderen Tag nicht mehr atmen. In einer weiteren Notfalloperation konnte dem kleinen Kerl durch eine sogenannte Tracheothomie, also einem Luftröhrenschnitt, erneut das Leben gerettet werden. Seit dieser Zeit ist Ellis auf eine Sauerstoffpumpe angewiesen. Aber lässt er sich davon unterkriegen? Absolut nicht!. Seht euch das Bild an, welches ihn kurz nach dieser OP zeigt. Er lächelt in die Kamera, obwohl er bereits stark von den Tumoren gezeichnet ist.

Warum ich euch das alles erzähle? Nun, sicher nicht, um auf die Tränendrüse zu drücken. Les hat im vergangenen Jahr in Australien allerlei Dinge organsiert, um dem kleinen Ellis einen großen Wunsch zu erfüllen: Ellis möchte ins Legoland. Für einen gesunden Menschen keine große Sache, eine solche Reise ist für Ellis jedoch mit immensem Aufwand und großen Anstrengungen verbunden. Kurz gesagt: Die ganze Sache kostet Geld. Geld, über das Ellis und seine Eltern schlichtweg nicht verfügen. Und genau da kommen wir Schützen ins Spiel. Denn die Frage lautet, wie es der Titel schon sagt, nicht OB wir helfen können, sondern WIE wir das tun. In diesem Fall ist die Sache ganz einfach: Wir werden während des vor uns liegenden Schützenfestes Spenden für den kleinen sammeln. Les hat im vergangenen Jahr unermüdlich grün-weiße Loom-Armbänder geknüpft, die wir nun an die Besucher verteilen werden. Wer uns unterstützen will, gibt ein paar Euros in die Sammeldose, jeder Euro hilft. Zahlreiche weitere Aktionen sind bereits gelaufen und werden auch weiterhin passieren. Seht ihr also beim Schützenfest jemanden, der einen kleinen Koalabären am Revers oder ein grün-weißes Armband trägt, könnt ihr sicher sein, dass der Träger unsere Charity-Aktion bereits unterstützt hat. Und auch du kannst gleich jetzt etwas tun. Wenn du ein paar Euros entbehren kannst, dann spende gleich jetzt via PayPal:



Oder sprich uns einfach auf dem Schützenfest an. Alle eingehenden Spenden gehen ohne jeglichen Abzug an die Familie des tapferen Ellis. Bislang ist schon ein schöner Betrag zusammen gekommen, aber ganz langt es noch nicht. Ich bin mir aber zu einhundert Prozent sicher, dass wir die Sache hinbiegen. Wäre doch gelacht, wenn wir den kleinen nicht ins Legoland bekämen.

Schützen kommt von (be)schützen. Und nicht nur ich nehme das durchaus wörtlich!

Ellis gewinnt einen Preis für sein Polizeikostüm ;-)
Ellis gewinnt einen Preis für sein Polizeikostüm
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