Schlager? Warum nicht?

Ganz schön ruhig geworden hier, oder? Aber keine Sorge, da geht noch was. Nachdem ich in den letzten Wochen eine Männergrippe epischen Ausmaßes auskuriert habe, in der es mir tatsächlich schlichtweg nicht möglich war, auch nur eine einzige Zeile einzusingen, wird es mal wieder höchste Zeit für ein kleines Lebenszeichen, natürlich nicht nur verbaler Natur. Und wie man schon deutlich an der Überschrift merkt, geht es diesmal nicht unbedingt um „großes Kulturgut“, sondern eher um, nun, sagen wir mal „Gebrauchsmucke“. Wie so oft gibt es aber auch dafür einen guten Grund.

Letze Woche habe ich nach vielen Jahren Abstinenz mal wieder mit meinem alten musikalischen Weggefährten Marco Kloss zusammengearbeitet. Und was soll ich sagen? Es war eine tolle Aktion. Ich habe mich äußerst wohl gefühlt und in knapp zweienhalb Stunden haben wir im Firstline Audio Studio ein paar tolle Vocal-Tracks aufgenommen, zu welchen ich das Backing schon vorproduzieren konnte. Von diesem Titel wird in Zukunft sicher irgendwann mal zu hören sein (ich mache dazu mal einen geheimnisvollen Gesichtsausdruck 😆 ), diese Studo Session ist aber auch gar nicht das Thema dieses Beitrages. Vielmehr geht es hier um die Unterhaltung, die wir zwischen den einzelnen Takes geführt haben.

Wie immer im Leben eines Musikers gibt es zwei Sorten von Songs, die ein solcher schreibt. Da sind zum einen die, die von innen nach außen drängen. Die einfach herauswollen aus einem, ob man es nun gerade will oder nicht. Von denen hat Marco in seinem Leben eine ganze Menge geschrieben, den einen oder anderen aus dieser Kategorie haben wir auch gemeinsam verbrochen. Aber da gibt es eben auch noch die andere Sorte von Songs. Diese können ebenso gut sein wie die der erstgenannten Kategorie, wenn man sein Handwerk versteht. Aber sie dienen in diesem Fall weniger dem Zweck der Selbstverwirklichung, viel eher sind sie reiner Broterwerb, die schon so oft zitierte „bread and butter line“. Vielfach sind dies Stücke, die einem Interpreten quasi „auf den Leib geschrieben“ werden, also klassische Auftragsproduktionen.

In unserer Unterhaltung ging es also unter anderem darum, dass Marco für das aktuelle Album von Olaf – genau der Olaf der in früheren Jahren megaerfolgreich mit der Schlagertruppe „Die Flippers“ war – einige Stücke beisteuern konnte. Gute, solide Handwerkskunst für ein Urgestein des deutschen Schlagers. Aber um mal Marco zu zitieren: „André, Schlager ist ganz schön harte Arbeit!“ Ganz recht, Marco, das ist es. Und das ist auch gut so. Wenn jemand aber ein Talent dazu hat, schmissige Melodien und dazu passende Texte quasi aus der Luft zu greifen, dann bist du das, das reicht auch noch für andere Künstler. Und damit hat die Lobhudelei auch schon wieder ein Ende.

Aber die Sache mit der harten Arbeit kann ich an dieser Stelle nur bestätigen. Dem amerikanischen Erfinder Thomas Alva Edison wird folgendes Zitat zugeschrieben: „Genie ist 1% Inspiration und 99% Transpiration.“ Recht hat er, der Herr Edison. Also habe auch ich mal etwas transpiriert und mal versucht, eine meiner Uralt-Nummern aus meiner Kiste ein wenig auf Schlager zu trimmen. Herausgekommen ist dabei ein Track, der mit einem für mich schon recht flotten Tempo von 140 Beats sogar richtig tanzbar ist. Aber mal ganz ehrlich – So wirklich ist das nun doch nicht mein Genre. Ich bleibe wahrscheinlich für den Rest meines Lebens ein Balladier. Und auch das ist gut so 😉

+ Zeige Songtext "Brennend heiße Spur"- Verberge Songtext "Brennend heiße Spur"

Komponist: André R. Kohl
Texter: André R. Kohl

Es war ein Tag wie jeder andere,
an dem das Aufsteh’n sich so wenig lohnt, wie auf die Uhr zu seh’n.
Ich ging allein‘ durch meine Straßen
und wie aus einer anderen Welt sah ich dich plötzlich vor mir steh’n.
Ich hab‘ geglaubt, ich hätte längst kapiert,
dass alles, was mein Herz mir sagt gefährlich ist,
doch seit ich dich vor mir gesehen hab‘,
da bin ich Optimist.

Ref.:
Denn du legst in mein Leben
eine brennend heiße Spur zu dir.
Du hast mich angelacht
und schon spür‘ ich dein süßes Gift in mir.
Ich weiß nicht ob du mich verstehst, oder mich einfach ignorierst,
doch bitte sag jetzt nicht,
dass du nicht dieses Fieber spürst.

Sekundenlang gekreuzte Blicke
und es schien so, als hielt die Welt um uns den Atem an und schweigt.
Du brennst dein Bild in meine Seele
und plötzlich spür‘ ich, wie mir deine Hand die neue Richtung zeigt.
So wie ein Silberstreif am Horizont
hat ein Gefühl in mir mir längst mein Herz verbrannt
und ein paar Augenblicke später
bin ich ganz in deiner Hand
Ref.:
Denn du legst in mein Leben
eine brennend heiße Spur zu dir.
Du hast mich angelacht
und schon spür‘ ich dein süßes Gift in mir.
Ich weiß nicht ob du mich verstehst, oder mich einfach ignorierst,
doch bitte sag jetzt nicht,
dass du nicht dieses Fieber spürst.

 

Ach, und Marco, falls du das hier liest: Ich hätte da noch eine Flasche Rotwein, die auf uns wartet. Es ist an der Zeit …

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