Die meisten meiner Lieder entstanden immer dann, wenn es mir nicht besonders gut ging. Diese Tatsache teile ich vermutlich mit vielen anderen kreativ tätigen Menschen. Ein Problem war das allerdings nie, vielmehr diente mir das Schreiben von Songs schon immer irgendwie zur Selbsttherapie. Wenn ich in solchen Situationen einen Song schrieb, zwang mich dies immer zu besonders zielgerichtetem Nachdenken. Und siehe da, plötzlich erschien mir manches mal eine Sache danach in einem ganz anderen Licht. Das es aber auch ganz anders gehen kann, zeigt einmal mehr eindrucksvoll das vergangene Wochenende, denn mir ist schon wieder auf ganz wundersame Weise ein neuer Song zugeflogen.
Mary wer?
Lesedauer: ca. 3 Minuten, 40 Sekunden
Musiker neigen dazu, sich sehr mit ihrem Instrument zu identifizieren. Gar nicht so selten geben sie diesen sogar eigene Namen. Bei männlichen Musikern sind das in der Regel weibliche Vornamen – und das ist so abwegig gar nicht, denn es ist schon eine wirklich besondere Beziehung, die man im Laufe der Jahre zu seinem Lieblingsinstrument aufbaut. Das bekannteste Instrument dieser Art ist vermutlich die Gitarre des jungen Riley. Na, klingelt’s schon?
Kann man(n) ja mal machen…
Lesedauer: ca. 3 Minuten, 34 Sekunden
Ein alter Freund hat einmal den folgenden Satz geprägt: „Ich wurde achtzehn, durfte wählen und heiraten. Also ging ich wählen und heiratete.“ Klingt nach einem guten Plan, dachte ich mir. Und ich tat es ihm gleich. Mehr oder weniger. Ich ging wählen, obwohl ich keine Ahnung hatte, und ich ließ mich heiraten. Vermutlich aus demselben Grund.
Schlaflosigkeit und andere merkwürdige Zustände
Lesedauer: ca. 4 Minuten, 26 Sekunden
Manchmal stellt sich beim Schreiben eines Songs ein ganz besonderes Gefühl ein. Wenn sich erst einmal eine Idee zu einem Song manifestiert hat, gerate ich nicht selten in einen Zustand, der einer Trance nicht unählich ist. Ich befinde mich quasi in einem kreativen Tunnel, in dem ich, anders als in meinem sonstigen Leben, in mir selbst ruhend und fokussiert auf eine einzige Sache bin. Das Schreiben selbst geschieht, so seltsam das auch für Außenstehende klingen mag, beinahe ohne mein bewußtes Zutun. Schon vor Jahren habe ich für mich selbst den Satz „Es schreibt mich“ formuliert – und oft genug habe ich mich hinterher über mich selbst wundern müssen, was mich da mal wieder so geschrieben hat. Am vergangenen Wochenende habe ich mit einem ganz neuen Stück beschäftigt, dessen Idee mir mehr oder weniger im Traum erschienen ist. Unglaublich? Ist aber tatsächlich so. Um diesen Song jedoch nachvollziehbar zu machen, muss ich mal wieder eine Geschichte erzählen. Und das ist diesmal gar nicht so einfach.
Dem Vergessen entrissen
Lesedauer: ca. 3 Minuten, 34 Sekunden
Es gibt diese eine ganz besondere Gruppe von Liedern, nämlich jene, die ich völlig im Kopf geschrieben habe. Und dabei meine ich nicht nur den Text, denn das wäre ja noch einfach. Ich meine tatsächlich den gesamten Vorgang, also auch die Komposition, ganz ohne Zuhilfenahme eines Instrumentes. In der Regel war ich in einem solchen Fall nicht Zuhause, sondern zum Beispiel auf einer langen Autofahrt. Ich nutzte diese Zeit damals gerne zum „gedanklichen Spazierengehen“. Meistens passierten im Anschluß an diese „Kopfkompositionen“ zwei Dinge: Entweder konnte ich a) nach meiner Rückkehr meine Gitarre schnappen und das Lied einfach so herunterspielen, dann war es auch meistens ganz gut. Oder es wollte b) so überhaupt nicht klappen. Dann war ich wohl bei meinem gedanklichen Spaziergang ordentlich vom Weg abgekommen und das Lied war kurz gesagt scheiße. Der Song landete dann irgendwo in der hintersten Ecke meines Kreativspeichers. Und blieb da. Bis gestern.
Makaber? Kein Problem!
Lesedauer: ca. 1 Minute, 52 Sekunden
Passend zum vergangenen Halloween-Wochenende habe ich mir diesmal einen sagen wir einmal etwas „spezielleren“ Titel vorgeknöpft. Eigentlich beginnt es ziemlich harmlos, zum Ende sind mir aber dann ein wenig die viel zitierten Pferde durchgegangen. Interesse? Na dann los!
Alter Ego – Mein Hang zu virtuellen Welten
Lesedauer: ca. 5 Minuten, 27 Sekunden
Schon immer neigte ich dazu, die Grenzen der Realität zu übertreten. Damit meine ich nun nicht aber die Einnahme psychoaktiver Substanzen, sondern schlicht und ergreifend die Phantasie. Mit selbiger war ich schon seit frühester Kindheit reichlich gesegnet – und so konnte ich es natürlich kaum abwarten, bis ich endlich lesen lernte. Dies passierte bei mir schon etliche Zeit vor meiner Einschulung, und da ich schon damals eher ein Sonderling war, wurden Bücher schnell zu meinen kleinen Fluchten aus dem Alltag. Ich las so ziemlich alles, was ich in die Finger bekam, ungeachtet des Genres oder der Qualität, selbst historische Wälzer von etlichen hundert Seiten verschlang ich damals an einem einzigen Wochenende. Später dann begann ich, meiner zu Schulzeiten von mir nicht sonderlich geliebten Deutschlehrerin Frau Müller – Ziethoff sei hierfür im Nachhinein herzlich gedankt, selbst mit dem Schreiben. Doch in Sachen Phantasiewelten sollte es irgendwann mal ganz dick kommen.
Ein Blues, der eigentlich gar keiner ist
Lesedauer: ca. 2 Minuten, 19 Sekunden
Das ich sechsachtel sehr schön finde, hatte ich ja bereits an anderer Stelle erwähnt. Als ich heute so durch meine Mappe blätterte, bin ich natürlich prompt auf einen weiteren Song in diesem Taktschema gestoßen. Schuld an diesem Song ist im Grunde Howie, Entschuldigung, Howard Carpendale natürlich. Oder nein, eigentlich war es doch eine Frau. Genauer gesagt sogar mehrere.
Marco und ich und ein wenig Doo Wop
Lesedauer: ca. 4 Minuten, 45 Sekunden
„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“, so steht es schon im ersten Buch Mose. Für Musiker gilt dies natürlich besonders. Und für Musiker wie mich … Meine intensivste musikalische Bindung hatte ich mit einem Herrn namens Marco Kloss, heute gefeierter Schlagersänger und gefragter Produzent. Allerdings war dieser zur Zeit unseres ersten Treffens wohl eher noch ein Teenager. Aber ein verdammt talentierter.
Drei Worte sind auch ein Refrain
Lesedauer: ca. 1 Minute, 12 Sekunden
Es war im Jahr 1986, als Wilhelm Hermann Björn Bogner, also genau der „Willy“ Bogner, der zuvor mit der Herstellung von Kleidung und Parfums auf sich aufmerksam machte, sich dazu entschloss, einen für die damaligen Verhältnisse spektakulären Film zu drehen. Dabei war die Handlung des Films eher nebensächlich, dünn bis gar nicht vorhanden. Bogner ging es in erster Linie darum, einige möglichst spektakuläre Ski-Stunt-Szenen zu zeigen, um damit seine Marke, die passenderweise ja auch Ski-Bekleidung vertrieb, optimal in Szene zu setzen. Überdies war Bogner in jungen Jahren selbst einmal Ski-Rennläufer. Das macht den Film zwar auch nicht besser, sein Titel jedoch war für mich einmal mehr die Initialzündung zu einem Song.