Statistisch gesehen lebten im Jahr 2018 rund 42.053.000 Millionen Frauen in Deutschland. Einige davon hatte ich im Laufe meines Lebens davon auch kennen gelernt, darunter etliche, deren Treffen ich im Nachhinein nachhaltig bereut habe. Legen wir nun einmal die 2018 altersmäßig zu mir passende Gruppe von 50 bis 59 zu Grunde, so bleiben von den 42 Millionen Damen gerade einmal noch 6 Millionen übrig. Stellen wir uns weiter hypothetisch vor, ich hätte die Chance gehabt, mit jeder der 6 Millionen Damen nur fünf Minuten Zeit zu verbringen, so würde alleine dies schon rein rechnerisch etwa 5,7 Jahre dauern. Darin sind An- und Abreise sowie Vorbereitungszeit (die ja wie ich aus eigener Erfahrung weiß gerade bei Männern dieser Altersgruppe mit den Jahren proportional zunimmt) noch gar nicht enthalten. Rein statistisch gesehen standen die Chancen, die richtige für mich zu finden, also eher gegen mich. Aber wie schon meine Urgroßmutter immer so passend sagte: „Auch ein blindes Huhn findet manchmal ein Korn“. Und so kann ich mit großer Freude vermelden: Mein Korn hat heute Geburtstag!
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Keinen Walzer – FCK Corona
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Wir leben schon in wirklich merkwürdigen Zeiten. Wer hätte noch im vergangenen Jahr geglaubt, dass das Jahr 2020 solche Veränderungen, solche nachhaltigen Einschnitte in jedermanns Leben, aber auch solche Verwirrung und so unglaublich viele Ängste mit sich bringen würde? Ich sicher nicht. Und bestimmt auch nicht meine Schwester Jenny, als sie mir sagte: „Bruderherz, ich werde heiraten!“ Denn sonst wäre alles sicher ganz anders gekommen.
Verklungen, nicht vergessen
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Der Tod ist das Echo des Lebens, so sagt es ein Sprichwort aus Bulgarien. Vor einigen Wochen ist eine Stimme verklungen, die wie kaum eine andere ein solches Echo in meinem Leben hinterlassen hat. Torsten Schmidt, Songwriter und Frontman der Halterner Kultband Virus D erlag den Folgen einer schweren Krankheit. Und wusste vermutlich nicht einmal annähernd, wie sehr er mein Leben eigentlich beeinflusst hat. Wenn irgendjemand die Verantwortung dafür trägt, dass ich heute in der Lage dazu bin, meine Gedanken zu Papier zu bringen und meine Gefühle in Töne fließen zu lassen, so sind dies vor allem meine erst spät hoch geschätzte Deutschlehrerin Frau Müller Ziethoff und eben dieser Torsten Schmidt.
(Ent)Scheidewege
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Eins muss man dem Alter ja lassen: Bei all den kleinen Unzulänglichkeiten, die der fortschreitende körperliche Verfall unweigerlich mit sich bringt, schärft sich doch um so mehr der eigene Fokus. Man beginnt plötzlich damit, Dinge zu hinterfragen, Dinge zu ordnen, sich schlicht und einfach zu verschlanken, seelisch wie emotional. Gut, physiologisch gesehen passiert bei vielen Menschen bedauerlicherweise das exakte Gegenteil, bei mir hat sich jedenfalls so viel Hüftgold angesammelt, dass eine späte Karriere als Unterwäsche-Model für einen Plan B absolut nicht mehr herhalten kann. Aber darum geht es mir gar nicht. Sondern viel mehr darum, wie sich im Alter Dinge zu verändern beginnen, wie sie an Bedeutung und Sinnhaftigkeit in einer Art und Weise verlieren, die ich mir als junger Mensch in meinen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können. Und dabei meine ich nicht einmal so sehr die materiellen Dinge, wenngleich mir auch hier eine Verschlankung nicht schaden könnte. Wer meinen „Klamottentick“ kennt, kann sich sicher vorstellen, wie schwer es mir fällt, mich von manchen Lieblingsstücken zu trennen, obwohl vermutlich niemals mehr auch nur der Hauch einer Chance besteht, diese noch einmal irgendwann zu tragen. Zumindest nicht bei Tageslicht. Viel interessanter jedoch ist das, was in einem selbst passiert, wie sich die Sicht auf sich selbst und auf das eigene Leben plötzlich irgendwie aufzuklären beginnt. Also beginnt man sich von all den Dingen zu trennen, die man über die Jahre eigentlich recht lieb gewonnen hat, die jedoch im Grunde nur noch als Ballast taugen. „Stehrümkes“ hat meine Großmutter diese Dinge immer liebevoll genannt.
Aber es sind eben nicht nur Dinge, von denen man sich trennt, denn das wäre ja wieder einmal viel zu einfach.
Zeit ist relativ
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Ich mag Wochenenden. An Wochenenden kann ich mich mit den Dingen beschäftigen, die ich mag, komme aber auch dazu, die Dinge zu erledigen, die unter der Woche oft liegen bleiben. Zumeist eher profane Dinge, wie z.B. Wäsche waschen oder einkaufen. Wochenenden sind aber auch die perfekte Gelegenheit, mit Freunden ein Bier trinken zu gehen oder einfach mal etwas länger zu schlafen. Doch wie es scheint, kann man anhand von Wochenenden auch ganz prima Einsteins Relativitätstheorie beweisen. Oder noch genauer: Die Relativität der Gleichzeitigkeit. Laut Herrn Einstein nämlich gibt es soetwas wie Gleichzeitigkeit gar nicht, sondern Zeit wird von verschiedenen Betrachtern eine Zeitraums unterschiedlich wahrgenommen. Hierzu soll einmal Einstein selbst zu Wort kommen. Ganz bildlich erklärte er die Relativität der Gleichzeitigkeit nämlich so: „Wenn man zwei Stunden lang mit einem Mädchen zusammensitzt, meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute auf einem heißen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität.“ Zitat ende. Das erklärt vermutlich auch, warum sich die Woche nicht selten träge hinzieht, während ein freies Wochenende quasi wie im Flug vergeht. Ich kann anhand des Wochenendes übrigens noch einen weiteren Unterschied ganz gut erklären, nämlich den zwischen „relativ“ und „absolut“: Während meine Wochenenden nämlich fast immer relativ gut sind, sind die darauf folgendenen Montage genauso regelmäßig absolut scheiße.
Nix für Feiglinge
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Irgendwo habe ich einmal einen ganz interessanten Satz gelesen. Er lautete in etwa: „Mit 30 ist deine Jugend definitiv vorbei. Eigentlich ist deine Jugend schon mit 20 vorbei, aber mit 30 hörst du endgültig auf, dir etwas vorzumachen“. Leider ist mir nicht mehr geläufig, von wem dieser Satz stammte, ich mochte jedenfalls immer den feinen Zynismus, der in diesen paar Worten steckt. Aber die Jahre gingen ins Land – und je älter ich werde, desto klarer wird mir: Nix ist mit aufhören, sich etwas vor zu machen. Zack, wird man 50, ohne es eigentlich richtig bemerkt zu haben. Und man kann noch ganz genau fühlen, wie es war, damals. Als man noch jung war. Und dumm. Aber immerhin: jung!
Veränderungen
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Im Jahr 1883 veröffentlichte der Deutsche Schriftsteller Theodor Fontane einen Roman mit dem Titel „Graf Petöfy“. In diesem Roman erzählt Fontane die Geschichte der Beziehung zwischen einem alten katholischen Grafen aus Ungarn und einer jungen protestantischen Schauspielerin. Selbstredend eine Bürgerliche, sonst wäre es ja kaum erwähnenswert. Und natürlich geht diese Beziehung irgendwann gehörig den Bach herunter, ein Schicksal, das leider vielen Beziehungen zu Eigen ist.
Doch um diese Beiden geht es in diesem Beitrag nicht, vielmehr möchte ich einen einzigen Satz aus diesem Roman nennen, der wie die viel zitierte Faust auf’s Auge in diese Einleitung passt: „Wir kennen uns nie ganz, und über Nacht sind wir andere geworden, schlechter oder besser.“ Und nicht nur der regelmäßige Leser meines kleinen Blogs ahnt es sicher schon: Es ist mal wieder einiges passiert in den letzten Monaten.
3:30? Na ja, fast!
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Drei Minuten und dreißig Sekunden. Diese für „Otto Normalkomponist“ quasi unüberwindliche Schallmauer steht in Stein gemeißelt für alle Produktionen, die wenigstens den Hauch einer Chance haben wollen, im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gespielt zu werden. Also heißt es für uns Künstler, möglichst innerhalb von 210 Sekunden zur Sache zu kommen, oder dein Song wird gnadenlos ausgeblendet. Wenn er denn überhaupt erst auf einer Playlist landet. Aber nicht mit mir, liebe Leute. Ich muss nämlich nicht mehr unbedingt auf irgendeine Playlist. Und so habe ich in den vergangenen Wochen einen Titel verbrochen, der diese Schallmauer, nun, sagen wir mal „ein klein wenig“ hinter sich lässt.
… schon wieder Cowboys?
Lesedauer: ca. 2 Minuten, 46 Sekunden
Kürzlich gab jemand in meinem Bekanntenkreis eine wirklich gute Weisheit von sich: „In der Jugend machst du Rock ’n‘ Roll, im Alter machst du Country!“ Zumindest in meinem Fall kann ich das bestätigen, wenngleich ich mich auch heute noch in ersterem Genre oft und gerne austobe. Aber es scheint zu stimmen. Je älter ich werde, desto mehr zieht es mich in diese Richtung. Einmal mehr habe ich am Wochenende einen Titel „verbrochen“, der schon sehr Country-lastig ist. Oder genauer gesagt Country-Pop-lastig. Crossover nennt man soetwas wohl 😆
Liedermacherei
Lesedauer: ca. 3 Minuten, 14 Sekunden
Ich bin, so möchte ich es mal sagen, musikalisch sehr vielschichtig geprägt, dies hatte ich ja auch schon das eine oder andere mal erwähnt. Besonders aber die Verbindung von Sprache und Musik hat mich immer begeistert, denn nichts kann deinen Gegenüber tiefer erreichen, als ein Song, der die Message des Textes auf die Art tansportiert, die ihm schlichtweg gebührt. Oder anders gesagt: Text gut: Toll, Musik gut: noch besser. Aber wenn beides perfekt miteinander harmoniert, entsteht etwas, mit dem jeder auf seine eigene Weise umgehen kann. Und vor allem: Will! Ich kann beim besten Willen nicht sagen, was mir persönlich denn nun wichtiger ist, die Melodie oder der Text. Was ich aber ganz klar sagen kann, ist eins: Ein klitzekleines bißchen geistige Tiefe darf der Songtext dann schon gerne haben. Und so waren es vor allem die Liedermacher, die mich von Anfang an sehr beeinflusst haben. Aber beileibe nicht nur die …